Heimatland – Kinderzeit
„Pfeiferl Pfeiferl
Pfifo, zejng ma da Katzn d’Haud o
Bis am Schwoanz, bis
am Schwoanz, wiad as Pfeiferl wieder goanz.“
Gespielt wurde natürlich auch. Sooft es ging, trafen sich die Kinder zum Verstecken oder Ballspielen. In Glitschau gab es dafür einen ganz bestimmten Platz, erzählt Ingrid Leser. Eine Senke hinter dem Dorf, zu sehen auf dem zweiten Bild von links.
„Meine Mutter hat mir oft vorgeschwärmt vom Völkerballspielen im ‚Ellgrobn‘. Wahrscheinlich weil sie da Kinder sein durften und nicht schon wieder an ihre Pflichten daheim denken mussten. Sie konnten ausgelassen spielen.“
Für Spielzeug war nicht viel Geld da. Väter und Großväter bauten Schlitten oder Puppenwägen. Wer eine Puppe hatte, hütete sie wie einen Schatz. Sie war weniger zum Spielen da, sondern saß als Paradepuppe im Rüschenkleid auf dem Bett.
Als die Plan-Weseritzer ihre Heimat verlassen mussten, war für Spielzeug oft kein Platz mehr im Gepäck. Die kleine Erika aus Bruck am Hammer – auf dem Foto ganz links oben auf dem Schoss der Großmutter – hatte Glück. Ihr gehörte das kleine braune Bärchen in der Vitrine. Als sie mit ihrer Familie ausgesiedelt wurde, durfte sie es mitnehmen.
Die Großeltern waren für die Kinder besonders wichtig, denn sie hatten Zeit. Während die Eltern auf dem Feld, im Laden oder in der Werkstatt waren, passten Oma und Opa auf die Kinder auf.
„Zur Oma sagte man in Böhmen Wawa. Das kam vom tschechischen Wort für Großmutter, Baba. Aber man hat es sich im Volksmund so erklärt, dass die Wawa keine Zähne mehr im Mund hat. Wenn sie gesprochen hat, bewegte sich der Mund, er waberte. Und der Großvater war der Harla. Das kommt von Herrlein und bedeutete so viel wie der alte Herr.“